... und noch mal Puebla

 

Einige von Euch haben es vielleicht noch gar nicht so richtig mitgekriegt:


Seit 3 1/2 Wochen leben wir jetzt in Puebla, Mexico. 

Lutz hat hier eine Anstellung als Lehrer an der deutschen Schule für 2 bis 4 Jahre angenommen und wir sind mit Sack und Pack Mitte Juli hierher gesiedelt. In der letzten Zeit zu Hause und der ersten Zeit hier war alles sehr anstrengend und viele neue Eindrücke und Pflichten strömen auf mich ein, vor allem weil ich ja kein Wort Spanisch spreche... 

Ein sehr netter Kollege von Lutz betreut uns hier und wohnt praktischerweise nur eine Straße weiter, sodass er und seine Frau uns in allen Lagen des Lebens behilflich sind. Sie haben uns ein wunderschönes Haus besorgt, in dem wir uns sehr wohl (und sicher) fühlen. Die Vermieterin ist sehr nett und kümmert sich sofort um alles, was nicht funktioniert. Unser Haus in Kettwig haben wir zum Glück auch für ein paar Jahre an eine liebe Familie vermieten können.

 

Das Wetter hier ist ein Traum: Jeden Tag angenehme 25 Grad und meist leichter Wind. Wir sind hier auf 2000 Meter Höhe, daher ist es nicht so heiß wie an der Küste. Ein Auto haben wir auch schon und gewöhnen uns gerade an den Verkehr. Ich bin sehr gespannt, was uns erwartet, aber bisher hören wir von den Leuten hier nur Gutes und wir sind alle vier sehr aufgeschlossen für die Zeit, die wir hier verbringen wollen.

 

Es ist gerade Dienstag, 16:40 und Lutz hat schon seinen zweiten Arbeitstag hinter sich. Für die Jungs geht es nächsten Montag los und für mich in einigen Wochen. Am Donnerstag habe ich einen Einstufungstest für den Spanischkurs an der Schule, der nächste Woche anfängt. Ich freue mich schon darauf, auch wenn ich sehr erstaunt bin, wie schnell ich mich schon verständigen kann.

 

Besuch hatten wir auch schon: Lutz Freund war ein paar Tage da, was sehr schön war. Wir haben jeden Tag einen Ausflug gemacht und waren schön zusammen Essen, sodass wir auch nochmal ein paar Tage Urlaub vor Ort gemacht haben. 

Jedes Mal, wenn wir unterwegs waren und uns z.B. eine nette Stadt oder kleine Pyramide angeguckt haben, habe ich gedacht: „Mensch, was haben wir Glück mit dem Wetter!“ Und dann fiel mir ein, dass das ja immer so ist hier. Das werde ich wohl erst so richtig begreifen,wenn im November, Dezember immer noch die Sonne scheint.

 

Die Altstadt von Puebla ist übrigens sehr schön. Wir waren Sonntag da, da war ein Großteil der Innenstadt für Autos gesperrt und es gab kleine Märkte, auf denen man von Möbeln über Bilder bis zu Kaffeekannen alles kaufen konnte. Inzwischen haben wir uns auch mit dem Nötigsten eingedeckt, haben eine Uhr für die Küche gekauft, ein Abtropfsieb und lauter solchen Kleinkram, den man zu Hause selbstverständlich hat, der hier aber in der ersten Zeit sehr gefehlt hat. Das Haus ist zum Glück möbliert und da die Speditionskosten sehr hoch waren, haben wir wirklich nur das Nötigste verschicken lassen. Unsere Kartons kommen laut Spediteur Anfang September, was ja auch nicht mehr so lange dauert und dann haben wir auch unsere persönlichen Sachen hier.

 

An der Schule waren wir schon einige Male, haben viel Verwaltungskram erledigen müssen und haben schon ein paar Lehrer und Mitarbeiter kennen gelernt, die alle sehr nett waren. Das Gelände ist riesengroß, man kann es kaum fassen, man geht und geht und um die Ecke kommt immer noch ein Gebäude oder Sportplatz. Ich bin gespannt, wie der Schulalltag so wird.

 

Ganz liebe Grüße vom anderen Ende der Welt

Claudi

 

Übrigens:

Gestern und heute hatte ich meine ersten "Feuerproben":

Lutz war nicht da und die Putzfrau und der Schreiner kamen. Mit ein paar einfachen Worten und Händen und Füßen ging die Verständigung aber ganz gut:

 

"Lllove par el techo"

"Es regnet durch das Dach“... 

 und

 "La ventana esta roto!... Los hormigas lo hen comer"

"Das (Holz)Fenster ist kaputt!... Die Ameisen haben es gefressen!"...

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