Kavala - Thassos und Umgebung

Freitag und Montag sind hier schulfreie Tage, weil am Montag Nationalfeiertag ist. Also haben wir die Gelegenheit ergriffen und uns auf unsere erste kleine Reise gemacht:

Zuerst mal nach Kavala, das 180 km (2 Std) von Thessaloniki entfernt liegt und der Fährhafen auf die Insel Thassos ist. Kavala war uns als nette Stadt empfohlen worden und wir haben uns die Möglichkeit offen gehalten, einen Tag auf Thassos zu verbringen, was als Reiseziel von allen hier und zu Hause hoch gelobt worden ist.

Wenn man über die Autobahn von Norden nach Kavala kommt, hat man hoch oben diesen schönen Blick auf die Bucht:

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Kavala

Zugegeben, da stehen wieder mal verdammt viele Hochhäuser rum, aber das kennen wir ja schon von Thessaloniki... also jedenfalls ist das irgendwie typisch hier: Man baut so, dass ALLE einen schönen Blick und einen riesigen Balkon haben und das geht natürlich nur, wenn man viereckige Kästen baut, um die sich ringsherum ein Balkon auf jeder Etage zieht und die terrassenförmig angelegt sind - da bleibt einfach nicht viel Spielraum für kreative bauliche Variationen - alle Häuser sind dann eben viereckig und breit und haben mehrere Stockwerke... Auf den ersten Blick wieder ein Meer aus weißem Stein, aber wenn man genau hinguckt, sieht der ganze Zipfel, der da ins Meer reinragt nach flachen Häusern aus und man hatte uns ja gesagt, Kavala hat eine schöne Altstadt! Und ein Aquädukt habe ich endeckt! Das ist doch vielversprechend!

 

Erst mal geht es natürlich zum Hotel, das gar nicht weit vom Aquädukt in einer Gegend liegt, die sich vor allem durch extreeeeem steile kleine Sträßchen auszeichnete. Lutz ist ja ein super sicherer Fahrer und ich überhaupt nicht der ängstliche Typ, aber bei manchen dieser Abfahrten muss ich mir tatsächlich die Augen zuhalten - hat was von Achterbahn-Fahrten direkt nach dem obersten Hubbel, wenn es plötzlich steil bergab geht und das Ende da unten irgendwie viel zu nah aussieht...

Da lobe ich mir wieder unseren Uralt-Mercedes, den wir vor unserem Auwandern-Auf-Zeit noch von einem Freund gekauft haben: Sehr schwer, sehr breit, kippt garantiert nicht über, kommt überall rauf und überall runter!... Jedenfalls ist das kleine Appartement schnell gefunden und weil es erst Mittag ist, zum Glück auch ein Parkplatz direkt vor der Tür.

Koffer verstaut und ab in die Stadt! Zuerst mal zum Hafen, wo es einen großen Platz mit Straßenverkäufern und Kinderbelustigung gibt... Besonders ins Herz geschlossen habe ich einen Riesen-Esel, auf dem man Reiten kann! Nach einer halben Stunde erschlägt uns aber dann doch wieder die Hochhaus-Architektur und der Großstadtlärm und wir flüchten erst mal auf eine Parkbank am Pier wo die Fischerboote liegen und schmieden Pläne... Wo ist denn nun die Altstadt?... Vermutlich doch da Richtung Burg?... Also wieder hochgerappelt und auf in die netten kleinen Gassen, die im Reiseführer stehen und sich rings um eine Burg tummeln. Hier gibt es am Fuß gemütliche Tavernen und weiter oben lohnt es sich sehr, durch die kleinen Gässchen zu schlendern und teilweise zu klettern, denn sie sind tatsächlich noch steiler als bei unserem Appartement und man kann mit dem Auto nur mit viel viel Anlauf den Berg rauf kommen - zumindest machen das die zehn Autos, die uns begegnen.

In einer der Tavernen stärken wir uns noch mit Makrele, Calamaris und griechischem Salat (natürlich mit viiiel Olivenöl hahaha) und steigen dann auf Entdeckungstour die Gäßchen zur Burg hoch: Sehr sehr nette kleine Dinge warten darauf, entdeckt zu werden und auf der Burg genießen wir dann zur Belohnung für unsere Mühe die tolle Aussicht über die Stadt.

 

Ich hatte ja ehrlich gesagt beim Hinweg in die Stadt heute Mittag immer wieder ein bisschen Bedenken wegen des steilen Wegs zurück zu unserem Appartement, aber glücklicherweise stellt sich jetzt heraus, dass wir vom Aquädukt aus tatsächlich nur acht Gehmiunten von unserem Heim entfernt sind! Das sind mal gute Nachrichten!

Unterwegs holen wir uns in einem der vielen kleinen Läden noch etwas Obst, das wir uns später bei Sonnenuntergang auf unserer Dachterrasse mit einem ZEIT-Rätsel schmecken lassen. An schöne Ausblicke sind wir ja inzwischen von unserem Haus her gewöhnt, aber der hier ist auch echt nicht zu verachten...

Direkt gegenüber unserer Taverne ist übrigens das Hotel "Imaret Kavala", eins DER Luxushotels in Europa (eine Nacht zum Schnäppchenpreis von 404€!). Der wunderschöne osmanische Bau kann eigentlich besichtigt werden, hat heute aber leider geschlossen - deshalb gibts hier nur ein paar wenige Fotos mit den ockerfarbenen Wänden und Türmchen... Aber Fotos im Internet angucken lohnt sich auf jeden Fall!

 

Übrigens

Als wir in der Burganlage vom Turm wieder runter steigen und zum anderen Ende der Burgmauer laufen wollen, von wo man einen guten Blick auf das Aquädukt hat, kreuzt ein ziemlich ungehaltener Burgwächter unseren Weg, der uns darauf hin weist, dass er jetzt die Burg zu machen will. Wir sind ziemlich überrascht, denn eigentlich steht überall, dass die Burg bis 21:00 geöffnet hat und es ist grade mal viertel nach fünf!

Lutz kann den guten Mann dann doch noch überreden, einen Sprint zur Burgmauer für ein paar Fotos zu erlauben ("two minutes!") und dann verlassen wir brav die Burg... Draußen hängt ein Schild mit den Öffnungszeiten: Die 21:00 sieht aus, als hätte sie einen hellbraunen Schmutzfleck - sie ist mit Filzstift mehr schlecht als recht überschrieben worden und man kann mit viel Fantasie eine 17:00 daraus lesen...

So kann man sich also auch die Arbeitszeit an einem Tag verkürzen, an dem die Familie zu Hause wartet, um ins freie Wochenende zu starten ...

 

Morgen geht es weiter nach Philippi. Freut Euch auf Fotos einer tollen Ausgrabungsstätte!

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