Kerkini-See - Von Thessaloniki nach Thassos

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Der malerische Kerkini-See ist ein ideales Ausflugsziel für Familien und Naturliebhaber. Besonders beliebt sind eine Bootstour auf oder eine Radtour um den See, der für seine beeindruckende Tierwelt, vor allem die seltenen Krauskopfpelikane bekannt ist.

 

Da der See an den Ufern weite flache Flächen hat, bietet er Lebensraum für unzählige Vögel. Um diese aus der Nähe zu erleben, sollte man unbedingt eine Rundfahrt auf einem der Ausflugsboote machen. Bereits zu Beginn der Fahrt sieht man am Ufer grasende Büffel, die mit Ferngläsern beobachtet werden können. Doch das Highlight sind natürlich die Pelikane, Reiher und Flamingos, die in großen Kolonien besonders in der Nähe der Flussmündung im seichten Wasser nach Fischen suchen. Zwar fahren die Boote nur bis in die Mitte des Sees und nicht bis in die Kolonien hinein, um die Brutplätze zu schützen, aber wenn man Glück hat, sieht man die Flamingos über das Wasser laufen oder ein Pelikan landet in der Nähe des Bootes und hebt majestätisch wieder ab – ein beeindruckender Anblick!

 

Rund um den See führt ein sehr schöner, gut ausgebauter Weg durch eine abwechslungsreiche Landschaft, den man zu Fuß, per Fahrrad oder zu Pferd erkunden kann. Der Weg ist gut ausgebaut und ideal für Familien, da er leicht zu befahren ist. Kinder werden begeistert sein, die Natur so nah zu erleben und an zahlreichen Haltepunkten die Tiere zu beobachten. Man sollte vor der Tour sicher stellen, dass die Miet-Räder in gutem Zustand sind, genug Wasser und Snacks mitbringen, um die Tour entspannt genießen zu können und wenn möglich, ein eigenes Fernglas mitbringen.

 

Ein Reisebüro für Touren findet Ihr z.B > Hier  

 

Reisebericht:

Von Timiou Prodromou zum Kerkini-See ist es nicht weit und Ihr erinnert Euch:

Zuletzt saß ich im Klosterhof und hatte HUNGER!...

Auf dem Weg zurück vom Kloster ist aber leider weit und breit keine Taverne, also beschließen wir, uns am Kerkini-See was zu suchen, denn außer dem Vogelschutzgebiet gibt es da nichts und daher ist es eine reine Touri-Gegend.

Nach einer Stunde Landstraße sind wir am Westufer angekommen, wo auch unsere Unterkunft liegt...

Mit der Annahme, dass es hier außer dem Vogelschutzgebiet nichts gibt, liegen wir genau richtig!... Tourigegend?... ... ... Es gibt auf dieser Seite des Ufers tatsächlich zwei sehr sehr verschlafene Straßendörfer mit je zwei Lokalen, die wir alle nacheinander abklappern:

Die Pizzeria im ersten Dorf hat schon mal geschlossen und macht erst in zwei Stunden auf...

Das nächste ist ein Café, vor dem Leute sitzen, in dem es aber nur Süßkram gibt...

Also weiter zum zweiten Dorf: Das einzige Restaurant ist so voll, dass es aus allen Nähten platzt (es ist immerhin Sonntag Nachmittag) und auf die Frage, ob ein Tisch für uns beide frei wäre, meint der Kellner, es könnte etwas dauern... 

Wer meinen Artikel => "griechische Gelassenheit trifft Deutsche Effizienz" gelesen hat, weiß was das bedeutet: Normalerweise dauert es hier bis der Kellner kommt, um den Tisch einzudecken, die Bestellung auf zu nehmen, die Getränke zu bringen und schließlich das Essen zu bringen ungefähr eine Stunde. Das ist ganz normal... Aber, wie lange dauert es dann wohl, wenn der Kellner sagt "Es kann etwas dauern!"... 2 Stunden?... 3 Stunden?!... 

Das wollen wir lieber nicht ausprobieren, denn wir haben beide seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und haben HUUUNGER!...

Letzte Chance: Ein Ausflugslokal direkt vor dem Deich am See...

Hui!: Hier stehen gleich fünf Reisebusse und etliche Autos und die Kellner rennen zwischen den gefühlten hundert Tischen herum wie Ameisen! Aber: Es ist sofort ein Tisch für uns frei! Jippie!

Jetzt heißt es, wie üblich, noch eine Stunde zu überbrücken, bis das Essen endlich auf dem Tisch steht und nehmen uns ganz ganz feste vor, in Zukunft schon dann essen zu gehen, wenn wir noch nicht wirklich hungrig sind! 

Wir sitzen also gemütlich an einem Teich an überdachten Tischen und erleben authentischen griechischen Pauschaltourismus, der sich übrigens vom deutschen in keiner Weise unterscheidet:

Die Reisebusse kommen angefahren und ergießen einen Schwall von Tagestouristen auf das Gelände - hier in erster Linie ältere Leute aber auch vereinzelt Familien mit Kindern. Man läuft ein bisschen übers Gelände, bestaunt den Teich und begibt sich dann mit der Gruppe an den reservierten Gruppentisch. Es wird gegessen und getrunken, aus riesigen Lautsprechern dröhnt griechische Volksmusik, die Kinder füttern die im Teich wohnenden Biberratten (auch bekannt als Nutrias) mit ihrem Brot und anschließend steigt man wieder in den Bus und fährt glücklich wieder nach Hause. Zurück lässt man Berge von angegessenem Essen und Brotkrusten im Teich...Nicht so ganz unser Ding, aber was tut man nicht alles, wenn man Hunger hat!

 

Am nächsten Morgen werden wir von Gesang geweckt: Es ist Montag - der Nationalfeiertag - und der Lautsprecher auf dem Dorfplatz überträgt zwei Stunden lang (in moderater Lautstärke) eine griechisch-orthodoxe Messe, bei der der Geistliche ununterbrochen singt. Die Gesänge klingen für uns fremdartig und sind für das Frühstück auf dem Balkon eine interessante Untermalung. 

Dann wird gepackt, denn heute geht es nach Hause. Vorher wollen wir uns aber noch den Kerkini-See und die angekündigten Vogelkolonnien angucken. Für 7,50€ pro Person bekommen wir einen Platz einem Ausflugsboot, die hier ganz in der Nähe eine Rundfahrt auf dem See anbieten.

Genau wie in der Tropfsteinhöhle wird natürlich griechisch gesprochen, aber der nette Bootsmann übersetzt auch wieder extra für uns einige Passagen auf Englisch: Da der See an den Ufern sehr flach ist, leben dort unfassbar viele Vögel. Die Boote fahren bis in die Mitte des Sees und als erstes sehen wir weit weg am Ufer Büffel grasen. Die Teilnehmer reichen sich drei Ferngläser herum, mit denen man die Tiere dann auch in Lebensgröße sieht und weiter geht es. Am linken (Nord) und am gegenüberliegenden (Ost) Ufer ist ein weißer Streifen zu erkennen - so weit das Auge reicht... Das sind tatsächlich hunderte von Pelikanen, Reihern, Flamingos und anderen Vögeln, die da in Kolonnien im seichten Wasser nach Fischen suchen. WOW! Selbst mit meinem 250er Objektiv kann ich sie leider nicht nah genug heranholen, aber man erkennt die auffliegenden Flamingos deutlich an ihren langen Beinen und die Pelikane an ihrer schneeweißen Farbe. Wie witzig: Jetzt läuft eine Gruppe von Flamingos übers Wasser! Entweder, ich brauche noch ein anderes Zoom-Objektiv oder wir müssen hier unbedingt noch mal hin (diesmal ans andere Ufer an die Flußmündung!), um das aus der Nähe zu sehen. Und dann haben wir noch das Glück, dass ein Pelikan direkt vor uns landet und wieder startet! Wunderschön!!!

 

Zurück am Ufer beschließen Lutz und ich, noch zum Seeufer runter zu klettern (wobei ich eine Schlange sehe) und da ein Stündchen spazieren zu gehen... Es lohnt sich total: Auf dem Strand hier liegen überall am Ufer handtellergroße tolle Muscheln herum! Noch mal: WOW! jetzt weiß man, was die ganzen Riesenvögel hier den ganzen Tag machen: Riesenmuscheln essen!...

 

Schließlich steigen wir dann aber doch ins Auto und ab geht es nach Hause - wir gönnen es uns noch, nicht durch die Orte, sondern am See entlang bis zur Landstraße zu fahren und kommen an einer weiteren Flamingokolonnie und einer Wasserbüffelfarm vorbei und ich nehme mir auf jeden Fall ganz feste vor, hier noch mal hin zu fahren, um ganz in Ruhe die Ufer abzufahren (am besten mit dem e-bike) und diese tollen Vögel noch mal aus der Nähe zu beobachten!

 

Übrigens...

Das Ankommen in Agia Triada ist diesmal tatsächlich schon ein "Nach-Hause-Kommen"! Eine halbe Stunde bevor wir in unserem Wohnort sind, sehen die Straßen auf einmal vertraut aus und wir freuen uns schon auf unser gemütliches Wohnzimmer...

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