Woche 3:
Es wird...Ich habe inzwischen beschlossen, erst mal das "Pame" ganz durch zu arbeiten und nachdem ich jetzt jeden (tatsächlich jeden!) Tag zwischen 3 und 5 Stunden am Schreibtisch mit meinen Griechisch-Büchern verbracht habe, fühlt und hört sich die Sprache nicht mehr ganz so fremd an. Das Schreiben ist inzwischen flüssig und das Lesen so lala.
Beim Lernen bin ich sehr sehr gründlich und schreibe schön jedes einzelne Wort ab, das da im Buch steht, auch wenn die Aufgabe das nicht erfordert. Und auch bei den Hörübungen schreibe ich Wort für Wort alles auf, was die da so sprechen... auch wenn ich hundert mal hin und her spulen muss!
Und ich habe mir nette Grammatik-Listen über den Schreibtisch gehängt: Griechisch hat nämlich genau wie das Deutsche 4 Fälle und entsprechend viele Endungen... puh!
Und ich habe mir selbst erlaubt, in den Lektionen einfach weiter zu arbeiten, auch wenn ich die einzelnen Vokabeln noch nicht auswendig kann - das war glaube ich der entscheidende Durchbruch. Jetzt quäle ich mich nämlich nicht mehr mit Vokabeln lernen, sondern gucke sie einfach nach, wenn ich sie nicht weiß und die Freude am Weiterkommen steht im Vordergrund. Die Vokabeln werden sich schon durch das viele Lesen und Hören und Abschreiben irgendwie irgendwann einprägen und wenn ich zwischendurch Zeit habe, gucke ich auch mal auf die Vokabel-app in meinem handy. Außerdem brabbele ich nach wie vor den ganzen Tag alles vor mich hin, was da so in meinem Kopf herumschwirrt...
Und ich habe ich mir eine Liste mit Seitenzahlen zum Abstreichen gemacht (insgesamt sind es 178 und ich habe schon 64) und freue mich wie eine Schneekönigin, wenn ich sehe, wie Seite um Seite dahin schwinden und ich gut voran komme!...
Danach werde ich mir das nächste Lehrbuch vornehmen, freue mich hoffentlich, was ich schon alles weiß und kann und vertiefe mein Griechisch...
Und danach dann das nächste und das nächste... Ich habe ja genügend Bücher! Und wenn ich Lust habe, kaufe ich mir auch noch das Buch, nach dem die Kollegenfrauen hier an der Uni ihren Sprachkurs machen (ελληνικά στο π + φ)... DAS ist zumindest im Moment der Plan...
Bin mal gespannt, ob meine Strategie funktioniert und ich mich nächstes Jahr dann schon verständigen kann... Die einhellige Meinung aller Deutschen, die ich zum Griechisch lernen bisher befragt habe lautet nämlich: Nach ungefähr einem Jahr kannst Du EIN BISSCHEN was sprechen! Na das sind ja tolle Aussichten...
Was mich aber tatsächlich motiviert und bei der Stange hält, sind übrigens die Griechen selbst. Jeder, wirklich Jeder freut sich wie ein König, wenn ich mal versuche, meine paar Worte Griechisch an den Mann zu bringen: Muffelige Kioskverkäufer gucken plötzlich hoch und ein Lachen wie ein Sonnenstrahl zieht über ihr ganzes Gesicht! Ein Kellner hat mich letzte Woche sogar vor Freude abgeklatscht, als ich meine Cola auf griechisch bestellt habe und wir haben uns zusammen gefreut, als wäre schon Weihnachten!
Dafür lohnt sich doch die ganze Arbeit! Also Ärmel hoch und: Auf geht's! "Πάμε!"
Übrigens...
"Sissi" ist total out!
Meine neue absolute Lieblings-Eselsbrücke, die ich den ganzen Tag vor mich hinsumme?!:
"Wunderbar"!
"Wunderbar" ist nämlich die Frau vom Sankt Martin: "Thafmaaasia"!
"Thafmaaasia, Thahafmaaasia, Thahafmaaasia ritt durch Schnee und Wind, ihr Ross, das trug sie fort geschwind..."
Griechisch Lernen ist doch eigentlich ganz... thafmasia - wunderbar!!!
Dieser Artikel gehört zu einer Reihe! Du möchtest die ganze Reihe lesen? Klick hier!
Du möchtest noch mehr Geschichten aus Griechenland lesen? Klick hier!
Du möchtest alle meine Artikel lesen? Klick hier!